Else Schmidt-Klett | Dr. Otto Schmidt | Niko Becker 01 und 02 | Stiftung Schmidt - Klett
Schmidt Klett Stiftung - Offene Sammlung von Texten / Quellen
(Jan Lantz)
"Schönewald war seit Bestehen der Stiftung Schmidt/Klett deren Geschäftsführer, er und hat auch im Auftrag der durch das Testament bedachten Städte Saarlouis und Neunkirchen das von den Eheleuten Dr. Otto Schmidt und Else geb. Klett (vormals Eigner der Schloss- und Donner-Brauerei) hinterlassene Vermögen in West-Europa (Deutschland, Frankreich,Österreich, Liechtenstein) zusammengetragen, erfasst, verwaltet und liquidiert.
Der Gesamtnachlass der Eheleute Schmidt/Klett betrug rd. 3,2 Millionen DM und wurde je zur Hälfte den Städten Saarlouis und Neunkirchen zugewiesen mit der Auflage, die Einkünfte aus dem Vermögen (Zinsen) in erster Linie zur Unterstützung von Kriegsopfern des 2. Weltkrieges zu verwenden, der Rest der Einkünfte soll den Armen beider Städte zufließen. Die Kreisstadt Neunkirchen h..." - Quelle Neunkircher Stadtnachrichten KW 47_1 FH10
"Durch Erbvertrag vom 22.04.1943 haben die Eheleute Dr. Otto Schmidt und Else Schmidt
geb. Klett ihr Vermögen nach dem Tode des Längstlebenden den Städten Neunkirchen
und Saarlouis je zur Hälfte zugewandt mit der Auflage, die Einkünfte aus dem Vermögen
in erster Linie zur Unterstützung von Kriegsopfern des letzten Krieges (wie Kriegsbeschädigte, Kriegerwaisen, Hinterbliebene von Gefallenen, Bombengeschädigte) zu verwen
den, und zwar solche der beiden Städte. Der Rest der Einkünfte soll für die Armen der
beiden Städte sein." - Quelle: Satzung der Schmidt/Klett Stiftung
Die ehemaligen Anteilseigner der Neunkircher Schlossbrauerei und Eigentümer der Saarlouiser Donner-Bräu GmbH, Dr. Otto Schmidt und seine Frau Else geb. Klett, haben ihr Vermögen den Städten Neunkirchen und Saarlouis vermacht. Dr. Schmidt fiel im Krieg, seine Ehefrau starb 1965. - Neunkirchen.de, KW 12.
1967 Aukt.Kat. Köln Lempertz; "Alte Kunst : Nachlass-Schenkung der Kunstsammlung Eheleute Dr. Otto Schmidt-Klett im Auftrag der Städte Neunkirchen (Saar) und Saarlouis und anderer Besitz ; Gemälde, Skulpturen, Porzellan, Fayence, Silber, Dosen, Möbel, Tapisserien, Orientteppiche ; mit 80 Tafeln und 1 Farbtafel / Kunsthaus Lempertz"; Zentralinstitut für Kunstgeschichte - OPAC.
Ein Erbe, zwei Städte, zwei Wege mit jeweils 1,6 Millionen Mark umzugehen. Die Stadt Neunkirchen trat ihren Teil des insgesamt 3,2 Millionen Mark umfassenden Erbes der Eheleute Dr. Otto Schmidt und Else Schmidt-Klett an und gründete die Schmidt-Klett-Stiftung mit der Auflage die Zinsen im Sinne der Eheleute zweckdienlich einzusetzen. Das Grundkaptial durfte folgerichtig nicht angetastet werden. Noch heute veranstaltet man u.a. Fahrten für Senioren.
Einen anderen Weg wählte die Stadt Saarlouis. Im Gegensatz zur Stadt Neunkirchen war die ehemalige "Zitadelle Saarlautern" (Name von Saarlouis von 1936-45; Ausspruch von Adolf Hitler) Hauptkampfgebiet gewesen. Neben umfassenden Zerstörungen an der Gebäuden gab es dem entsprechend auch viele Tote zu beklagen.
Was Saarlouis um 1970 brauchte war ein Seniorenheim, heute würde man vom betreuten Wohnen bei optimaler medizinischer Versorgung reden. Denn viele der familiären Strukturen wurden im Bombenhagel und Gewehrfeuer schlicht dahin gefegt, die Kriegsinvaliden und Alten brauchten eine Unterkunft und Versorgung. Und so wählten die Verantwortlichen der Stadt einen, wie ich finde, idealen Weg, das Geld zu verwenden. Statt mit den Zinsen Projekte und Personen zu fördern, was dem berühmten Tropfen auf dem heißen Stein gleichgekommen wäre, investierte man die Gesamtsumme in das oben schon erwähnte Seniorenheim und schuf einen Ort, dessen Ruf weit über Stadt- und Landesgrenze reichte und wirklich Hilfe brachte und bringt.
Zwei ganz unterschiedliche Szenarien, bedingt durch die Abseitslage der einen und die Frontlage der anderen Stadt. Beide haben das ihnen zukommende Erbe wohl zu nutzen gewusst.
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