Else Schmidt-Klett | Dr. Otto Schmidt | Niko Becker 01 und 02 | Stiftung Schmidt - Klett
Dr. Otto Schmidt
(von J. Lantz, ergänzt um RE von sk und phelan)
Top-Einsendung Link (JL): http://www.flieger-album.de/geschichte/portraits/schmidtotto.php
Otto Schmidt war einer von drei Söhnen der insgesamt acht Kinder aus der Ehe von Friedrich Philipp Schmidt und Magdalena Schmidt. Geboren am 23. März 1885 in Neunkirchen/Saar, verstorben am 24. Juli 1944 und in Neunkirchen/Saar beigesetzt, führte sein Pflichtgefühl dazu, von seinem Vorhaben, als promovierter Jurist Dozent zu werden, abzurücken, um die Leitung der ererbten Schloss-Brauerei in Neunkirchen zu übernehmen.
Dabei sollte man auch nicht vergessen, dass er dafür nicht „nur“ auf seine Tätigkeit als Jurist verzichtete, sondern auch auf die militärische Laufbahn. Denn er genoss einen ausgezeichneten militärischen Ruf. So war er bei Beginn des ersten Weltkrieges Kavallerist, später Beobachter bei der Luftwaffe und trotz zahlreicher Widerstände auch Flugzeugführer.
Geschwister und Eltern
Kurzübersicht der Geschwister und ergänzende Informationen zu Eltern von Otto Schmidt, ergänzt mit Daten des Ahnenforschers Klaus Dufner.
Christian Schmidt (1870) –
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Maria Schmidt (1873)–
Teilhaberin an Schloss-Brauerei
Friedrich Hermann Schmidt (1874) –
Vorstandsmitglied Schloss-Brauerei
Karolina Elisabetha Schmidt (1876) –
Teilhaberin an Schloss-Brauerei
Carolina Catharina Schmidt (1876) –
Teilhaberin an Schloss-Brauerei
Emma Schmidt (1879) –
Teilhaberin an Schloss-Brauerei
Anna Magdalene Schmidt (1881) –
Teilhaberin an Schloss-Brauerei
Dr. jur. Otto Schmidt (1885) –
Vorstandsmitglied Schloss-Brauerei/Inhaber db
Sudhaus 1929 (Schlossbrauerei Neunkirchen); Friedrich Hermann Schmidt; Dr. Otto Schmidt; Friedrich Schmidt; Christian Schmidt
Eltern von Friedrich Philipp Schmidt
Jacob Christian Schmidt (1813-1897); Gründer der Schloss-Brauerei in Neunkirchen; verheiratet mit Karoline Luise Klein. Dr. jur. Otto
Schmidt wurde wohl im Andenken an Otto Schmidt (1857 bis 1858) benannt, also einem Kind aus der Verbindung Jacob Christian Schmidt und Karoline Luise Klein, der nach langem Leiden in Neunkirchen verstorben ist.
Kurz-Vita
Otto Schmidt wurde am 23. März 1885 in Neunkirchen/Saar geboren und verstarb am 24.07.1944. Sein Vater war Brauereibesitzer; drei Söhne. Jüngster noch lebender Sohn war Otto Schmidt. Besuch des Gymnasium in Kreuznach; Abschluss Abitur. Sein anschließendes Jura-Studium führte ihn von Heidelberg, über Paris nach Leipzig, wo er mit abschließender Promotion als „Dr. jur.“ in Leipzig abschloss.
Quellnachtrag von B. Staudt: Otto Schmidt (geb. 1885 in Neunkirchen, Bez. Trier): "Die qualifizierte Akzeptation". Leipzig, Univ., Diss., 1907. Ja Sie ahnen richtig. Wir sprechen hier von der Dissertation des Dr. jur. Otto Schmidt, seines Zeichens Inhaber der Schloss-Brauerei Neunkirchen und Direktors der Donnerbrauerei Saarlouis (1938-1944).
Eine Dozenten-Laufbahn im Hinterkopf halten, leistete er zuerst seine aktive Wehrzeit ab.
Nach einem knappen Jahr bei dem Husarenregiment[01] 9 in Straßburg[02], dass zum Generalkommando XV. gehörte und dem die 30. und 39. Division angegliedert waren, wurde er 1910 zum Offizier befördert, bevor er aus der aktiven Verpflichtung ehrenvoll entlassen wurde. Dementsprechend hatte er sich Beförderung in seinem zweiten respektive dritten Dienstjahr[03] erreicht, je nach dem wie die Husaren eingestuft worden waren.
Für das Husarenregiment 9 typische Symbolik u.a. bei Reservebechern
Nun, als er endlich die Zeit gehabt hätte, sich voll und ganz seinen juristischen Interessen zu widmen und ggf. die ursprüngliche Vorstellung einer Dozenten-Laufbahn konkret werden zu lassen, verstarb sein ältester Bruder. Damit war von den ursprünglich drei Söhnen nur noch er selbst am Leben und nun oblag es ihm die elterliche Schlossbrauerei in Neunkirchen/Saar zu übernehmen.
So pflichtbewusst, wie er sein Studium und auch seine militärische Zeit verbrachte, widmete er sich nun ganz dieser neuen Aufgabe und es wurde eine prosperierende Zeit für die Brauerei. Doch mit Ausbruch des ersten Weltkrieges änderte sich wieder alles für Dr. Otto Schmidt. Als Offizier der Reserve wurde er in das „Jägerregiment zu Pferde Nr. 12“ einberufen, um sich auf den Weg zur Front aufzumachen.
Das Regiment gehörte zur Divisions-Kavallerie[04] der 33. Division. Dort fand Otto Schmidt rund drei Monate Verwendung, bis er seinen Versetzungsbefehl als Adjutant des III. Bataillons des Jäger-Regimentes 120, also einer reinen Infanterieeinheit, erhielt. Hier erhielt er auch nach wenigen Wochen seine Beförderung zum Kompanieführer, was seine „Abstufung“ innerhalb der Truppengattungen sicherlich mehr als nur wett machte.
Im März 1915 wurde er, im Zuge eines gegnerischen Angriffes und Artilleriebeschusses, verschüttet und schwer verletzt. Nach seiner Rekonvaleszenzzeit erfolgte seine nächste Versetzung, die ihn diesmal zuerst zum Reserve-Infanterie-Regiment 23 führte und nach endgültiger und umfassender Genesung zum Regiment 144, wo er als Ordonnanzoffizier[05] bei der 33. Division Verwendung fand.
Eine Aufgabe, die er so gut ausfüllte, dass er 1916 zum Generalkommando XVI. A.K. als 1. Ordonnanzoffizier abkommandiert wurde. Das Generalkommando XVI hatte sein Hauptquartier in Metz und befehligte die 33. und 34. Division des Deutschen Heeres.
Die Verwendung als Ordonnanzoffizier schien aber nicht wirklich den Vorstellungen Otto Schmidts entsprochen zu haben, was man seinen zahlreichen Versetzungsgesuchen zur noch neuen Fliegertruppe entnehmen kann. Diese waren aber alle von seinem direkten Vorgesetzten, Exzellenz von Mudra, abgelehnt worden, da dieser auf einen so fähigen Mitarbeiter nicht verzichten wollte. Erst mit der Versetzung von Mudras im März 1916, ihm wurde die Angriffsgruppe Ost bei Verdun unterstellt, erreichte Otto Schmidt seine Versetzung.
Es war aber ein anfänglicher Pyrrhussieg. Denn er wurde zwar zur Fliegertruppe versetzt, aber nicht zur Ausbildung als Flugzeugführer, sondern zur Ausbildung als Beobachter. Seine erste Kommandierung führte ihn somit zur Feldfliegerabteilung 25, wo er seine ersten Feindflüge unternahm um die Praxis kennen zu lernen, bevor er nach zwei Wochen den Beobachterlehrgang in Warschau antrat. Mit erfolgreichem Abschluss des Lehrgangs erfolgte seine Versetzung zurück zur Fliegerabteilung 25 und seine Verwendung als Beobachter. In dieser Funktion unternahm er rund 150 Feindflüge mit, beobachtete und dokumentierte feindliche Manöver, wies die Artillerie ein und schoss mit dem Bordgeschütz am 20. Juni 1916 einen französischen „Caudron“ sowie am 11. Juli 1916 einen Fesselballon ab.
Danach wurde sein Flugzeug im Gefecht selbst abgeschossen. Damit hatte er seine Feuertaufe bestanden, denn nicht ganz umsonst gibt es beim Militär noch heute den Spruch „wer führen können will, muss auch mal verloren haben“.
Otto Schmidt wäre aber nicht der Mann gewesen, der er nun mal war, wenn er sich mit dem Beobachterposten begnügt hätte. Und so
schrieb er weiter und weiter seine Ausbildungsanträge zum Flugzeugführer. Im Oktober 1916 wurde diesen entsprochen.
Es erfolgte seine Versetzung in die Ausbildungseinheiten zuerst bei Paderborn und danach bei Krefeld. Im März 1917 wurde er zur aktiven Verwendung als Flugzeugführer zur Jagdstaffel 7 abkommandiert.
Trotz seiner Beeinträchtigung, man diagnostizierte bei ihm geminderte Sehkraft, in der Zeit, wo Flugzeuge auf Sicht und nicht nach Radar geflogen wurden, beinahe ein absolutes K.O.-Kriterium, schaffte er es nach den ersten Einsätzen rein gegen Fesselballons, zum Staffelführer der Jasta[06] 32 aufzusteigen.
In der „Dritten Flandernschlacht“[07] war er schon Führer der Jagdgruppe II und gleichzeitig der Jasta 29, deren Stationierungsort
Thourut war. In verschiedenen Luftgefechten schoss Otto Schmidt drei Ballone sowie vier Flugzeuge der Entente ab, bevor er selbst bei einem Ballonangriff verwundet wurde. Je nach Quelle folgte eine Rekonvaleszenzzeit oder eine direkte Weiterverwendung. Da Oberleutnant Otto Schmidt im September 1917 der Hohenzollern-Orden verliehen worden war, dürfte damit auch ein Heimaturlaub verbunden gewesen sein.
Fest steht hingegen, dass er Mitte 1918 seine Ernennung als Führer der Jasta 5 erhielt und ihm seine Jagdgruppe II wieder zugeteilt wurde. Zur Jagdgruppe II gehörten neben der Jasta 5 die Staffeln 34, 37 und 42. Seine größten Erfolge verzeichnete Dr. Otto Schmidt aber mit der Jasta 5, zu der bekannte Kampfpiloten wie „Fritz Rumey“, „Otto Könnecke“ und „Josef Mai“ gehörten. Obwohl die deutschen Jagdflieger sich ständig auf dem Rückzug befanden, zumindest seit Ende 1917/Anfang 1918, war die Jasta stets flugbereit ohne eigene Verluste verzeichnen zu müssen, fügte den Entente-Piloten aber sehr wohl zahlreiche Verluste zu, insgesamt beinahe 400.
Ende Oktober 1918 wurde Otto Schmidt für den „Pour le Mérite“ nominiert. Erhalten hatte er ihn aber nicht, da einmal das Kriegsende die Ordensverleihung unmöglich gemacht hätte und zum anderen nicht alle Abschüsse anerkannt worden waren.
Insgesamt schoss die Jasta 5 unter seiner Führung rund 400. Entente-Ballone und –kampfflugzeuge ab und wurde somit nur durch die Jagdstaffeln Richthofen und Boelcke übertroffen. Der Spitzname der Jasta 5 lautete übrigens „Kanonen-Staffel“.
Kurz-Vita
geboren am 23. März 1885 in Neunkirchen/Saar, gestorben am 24.07.1944
Vater war Brauereibesitzer; drei Söhne. Jüngster noch lebender war Otto Schmidt.
Gymnasium in Kreuznach
Studium in Heidelberg, Leipzig und Paris (chronologisch Heidelberg, Paris, Leipzig)
Promotion Dr. iur. in Leipzig
1909 - 1910 Husarenregiment 9 (Straßburg); Abschluss als Leutnant. Verwendungszweck: Kavallerist.
Ergänzende Informationen zum Husarenregiment 9;
Standort: Strasburg (Straßburg), Fünfte Armee Inspektion, XV. Armee Korps, 31. Kavallerie Brigade
Nach dem Tod des Bruders Übernahme der Brauereigeschäfte der "Schlossbrauerei Neunkirchen/Saar" bis zum Begin des 1. Weltkrieges. Im Verlauf des 1. WK wechselte er die Einheiten mehrfach; insgesamt war er bei FAA 25,
Jasta 5, 7, 29, 32 sowie
JG II, 11 eingesetzt.
Photo: Dr. Otto Schmidt; vermutlich als KpFhr Infanterie III. Bataillon Jäger-Regiment 120. Quelle: PDF im Eigenverlag: "Die drei Großen - Staffel Richthofen, Staffel Boelke, Kanonen-Staffel", Peter Suder. 2001. Erschienen im Eigenverlag.
Otto Schmidt; 1917 und 1918; Quelle Englische Commons und "The Aerodrome"
"Jäger Regiment zu Pferde Nr. 12"; Kriegsbeginn bis 1915 (erste Verwundung). Nach 1916 eingesetzt als Flugzeugführer bei Jasta 5 / 7 / 29 / 32.
Van de Engelse Commons; Fokker D.VII,
also der Flugzeugtyp, den auch Schmidt nutzte
Militärische Erfolge und Auszeichnungen:
Der Hohenzoller-Hausorden wurde Dr. Otto Schmidt schon 1917 verliehen. Im Oktober 1918 erfolgte seine Nominierung für den „Pour le Mérite“, den er aber, je nach Quelle, entweder wegen des Kriegsendes oder wegen nicht anerkannter Abschüssen[08], nicht erhielt.
Zum besseren Verständnis der Bedeutung des ihm verliehenen Hohenzoller-Hausordens, hier ein Erklärungstext:
„Der Hausorden von Hohenzollern wurde am 5. Dezember 1841 in drei Klassen von Fürst Konstantin von Hohenzollern-Hechingen und Fürst Karl Anton von Hohenzollern-Sigmaringen als Fürstlich Hohenzollernscher Hausorden gestiftet und nach dem am 12. März 1850 erfolgten Übergang der beiden Fürstentümer an Preußen von König Friedrich Wilhelm IV. am 16. Januar 1851 zu einem Königlichen Hausorden mit zwei getrennten Ordnungen (königlich preußische und fürstlich hohenzollersche) erhoben. Er war keine reine Kriegsauszeichnung und konnte in der Form des Adlers auch an zivile Personen verliehen werden, die sich gegenüber dem Hause Hohenzollern ausgezeichnet hatten ...“
„... In Kriegszeiten wurde der Orden in zwei Klassen verliehen: das Ritterkreuz ausschließlich an Offiziere, das ‚Kreuz der Inhaber’ an Unteroffiziere, die sich durch außergewöhnliche Tapferkeit und somit durch ihre besonderen Verdienste für das Vaterland hervorgetan hatten. Diese wurde ab 1864 durch zwei gekreuzte Schwerter kenntlich gemacht.
Das komplizierte Auszeichnungssystem des Königreichs Preußen und auch des Deutschen Kaiserreichs sah vor, dass kein Soldat für eine Leistung zweimal dieselbe Auszeichnung erhalten konnte. Ein Offizier, der bereits das Eiserne Kreuz I. Klasse besaß, bekam für eine wiederholte außergewöhnliche Leistung diesen Orden. Er war somit eine Zwischenstufe zum Militärorden Pour le Mérite.
Das Ritterkreuz des Königlichen Hausordens war im Ersten Weltkrieg eine sehr bedeutende Auszeichnung, die lediglich 8.291-mal zur Verleihung kam. Das Kreuz der Inhaber als ‚Pour-le-Merite-Ersatz’ für Unteroffiziere war zusätzlich Grund zur Zahlung eines Ehrensoldes, der auch in der Bundesrepublik anerkannt wurde.“[09]
Tabelle: Luftsiege Otto Schmidts im 1. Weltkrieg
(aktiv als Flugzeugführer und passiv als Beobachter)
|
Datum |
Zeit |
Einheit |
Gegner |
Ort |
1 |
20 Juni 1916 |
|
FA 25 |
EA |
|
2 |
11 Juli 1916 |
|
FA 25 |
Balloon |
|
3 |
25 Juni 1917 |
|
Jasta 7 |
Balloon |
Elsendamen |
4 |
27 Juni 1917 |
1830 |
Jasta 7 |
Balloon |
Westvlederen |
unb. |
04 Juli 1917 |
|
Jasta 32 |
Farman |
S of Poehlberg |
5 |
06 Juli 1917 |
1130 |
Jasta 32 |
SPAD |
Guyencourt |
6 |
16 Juli 1917 |
1445 |
Jasta 32 |
Balloon |
Mourmelon le Petit |
7 |
26 August 1917 |
1430 |
Jasta 29 |
Balloon |
S of Loos |
8 |
11 September 1917 |
1930 |
Jasta 29 |
Nieuport Scout (B3635) |
NE of Bixschoote |
unb. |
14 September 1917 |
|
Jasta 29 |
Sopwith |
De Ruyter |
9 |
16 September 1917 |
|
Jasta 29 |
Balloon |
SW of Forthem |
10 |
28 September 1917 |
0815 |
Jasta 29 |
Sopwith Pup |
Bixschoote |
11 |
26 September 1918 |
1645 |
Jasta 5 |
Balloon |
S of Morcourt |
12 |
04 September 1918 |
1115 |
Jasta 5 |
Bristol F.2b |
Gouzeaucourt |
unb. |
04 September 1918 |
1450 |
Jasta 5 |
Balloon |
Loos |
13 |
07 September 1918 |
1145 |
Jasta 5 |
Balloon |
SW of Bertincourt |
14 |
20 September 1918 |
1037 |
Jasta 5 |
Bristol F.2b |
Fresnoy le Grand |
15 |
24 September 1918 |
0830 |
Jasta 5 |
S.E.5a |
Rumaucourt |
16 |
27 September 1918 |
1550 |
Jasta 5 |
Bristol F.2b |
Cattenieres |
17 |
01 Oktober 1918 |
1755 |
Jasta 5 |
S.E.5a |
Ferme de Pavillon |
18 |
06 Oktober 1918 |
1230 |
Jasta 5 |
R.E.8 |
E of Esnes |
19 |
08 Oktober 1918 |
0750 |
Jasta 5 |
R.E.8 |
Loos |
20 |
04 November 1918 |
1145 |
Jasta 5 |
EA |
|
Daten übernommen und übersetzt von "The Aerodrome".
07.12.2010 Dr. Otto Schmidt Kriegsflieger 1. Weltkrieg (Nachtrag)
Selbst abgeschossen/verwundet: einmal als Beobachter, zum anderen als Flugzeugführer (um 1918). Das Ende des Krieges erlebete er als Oberleutnant.
JASTA 5; Preußen; gegr. 21. Januar 1916,
ausgerüstet: 10 August 1916
Zwischen den Weltkriegen
1938 Übernahme der Donnerbräu Brauerei in Saarlouis als Direktor.
Als kleine Homage ein nachgebauter db-Bierdeckel. Und ich persönlich finde, dass diese Kollage nicht ehrabschneidend ist, sondern vielmehr den Character Otto Schmidts gut zur Geltung bringt. Der Soldat, der er immer sein wollte, dessen Leben aber immer mehr in die Brauerei(en), die er aus Pflichtgefühl übernimmt, übergeht und das "donner ist besser - als je zuvor" trifft es auch: denn durch seinen Entschluß zur Schmidt-Klett-Stiftung war die Wirkung von donner tatsächlich besser - als je zuvor!
In Memoriam
Tod
im 2. Weltkrieg am 24.07.1944; Beisetzung auf dem Neunkircher Friedhof
Negativ-Photo: Grab Dr. Otto Schmidt in Neunkirchen (Saar)
Bronzetafel; eingesand am 07. Oktober 2009 von St. Mann
Text auf der Bronzetafel, die Ende 2000 installiert worden war:
Grabstätte Schmidt-Klett
In Gedenken an das Vermächtnis der
Eheleute Dr. Schmidt-Klett,
vormals Eigner der Schloss-Brauerei,
aus dem Jahre 1943 an die Kreisstadt Neunkirchen.
Dr. Otto Schmidt gestorben 24.07.1944.
Else Schmidt-Klett gestorben 23.09.1965.
Dr. Otto Schmidt entschied bei Ausbruch des 2. Weltkrieges sich wieder bei der Luftwaffe einzubringen. Dort starb er als Major 1944.
Aerodome - Lagebesprechung
Sonstiges
Privates:
"Die Schlossbrauerei vermehrte den Landbesitz wieder um das Doppelte. Kurze Zeit später ließ sich einer der Hauptgesellschafter der Schlossbrauerei, Dr. Otto Schmidt mit seiner Frau Else, an der Straßenseite ein großzügiges Landhaus im sogenannten französischen Stil bauen. Sie liebten die ländliche Stille von Menschenhaus sehr. Nach dem Tod von Frau Else Schmidt wurde die Gastwirtschaft in die sogenannte „Villa Schmidt“ verlegt."
- aus: Geschichte des Hofgutes Menschenhaus,
Chronik des Waldbauerngeschlechtes der Familie Mensch,
von Holda Schulten
Stiftung Schmidt/Klett
"Die ehemaligen Anteilseigner der
Neunkircher Schlossbrauerei und
Eigentümer der Saarlouiser Donner-Bräu GmbH, Dr. Otto Schmidt
und seine Frau Else geb. Klett,
haben ihr Vermögen den Städten
Neunkirchen und Saarlouis vermacht.
Dr. Schmidt fiel im Krieg,
seine Ehefrau starb 1965." - Neunkirchen.de, KW 12.
mehr zur Stiftung
[01] Husaren sind eine Truppengattung der leichten Reiterei, die erst ab dem späten 18. Jahrhundert auch als Kavallerie bezeichnet wurde.
[02] Standort: Strasburg (Straßburg), Fünfte Armee Inspektion, XV. Armee Korps, 31. Kavallerie Brigade
[03] Die aktive Dienstpflicht dauerte - seit 1893 - bei der Infanterie und allen übrigen Fußtruppen zwei Jahre; bei der Kavallerie und der reitenden Artillerie drei Jahre.
[04] Im Heer des Deutschen Reiches 1871 – 1918 bestand im Frieden eine Infanterie-Division aus zwei Infanterie-Brigaden zu je zwei Infanterie- (Grenadier-/Füsilier-)Regimentern, einer Kavallerie-Brigade zu zwei Kavallerie-Regimentern, einer Feldartillerie-Brigade zu zwei Feldartillerie-Regimentern, unterschiedlichen Divisionstruppen: immer ein Pionier-Bataillon und ein Train-Bataillon, im Königreich Preußen meist noch ein Fußartillerie-Regiment und eine Eskadron Jäger zu Pferde. 1916 / 1917 wurden die Divisionen umgegliedert. Sie bestanden ab da aus einer Infanterie-Brigade zu drei Infanterie-Regimentern, einem Feldartillerie-Regiment, einer Kavallerie-Eskadron und Divisionstruppen (Fernsprech-Abteilung, Pionier-Kompanie, Minenwerfer-Kompanie, Sanitäts-Kompanie, Feldlazarette, Divisions-Kraftwagen-Kolonne, Pferde-Lazarett)
[05] „Ein Ordonnanzoffizier ist ein meist jüngerer oder dienstgradniedrigerer (Leutnant bis Hauptmann) Offizier, der höheren Offizieren (gewöhnlich Generale oder Marschälle) in herausgehobener Dienststellung (Kommandeure von Divisionen oder größeren Truppenkörpern; Inspekteure...) zur besonderen Verwendung beigeordnet wird. Ordonnanzoffiziere unterstützen ihren Befehlshaber vor allem bei der Erledigung alltäglicher Aufgaben wie Schriftverkehr oder Vorbereitung und Durchführung repräsentativer oder protokollarischer Aufgaben. Ihr Aufgabenbereich entspricht daher in gewisser Weise dem eines persönlichen Referenten im zivilen Bereich. Nicht zu verwechseln ist der Ordonnanzoffizier mit der Ordonnanz. Letztere hat nicht den Dienstgrad eines Offiziers, sondern ist ein Soldat im Mannschaftsdienstgrad und dient im Offizierkasino als Kellner.“ – aus: Seite „Ordonnanzoffizier“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 15. September 2009, 21:14 UTC. URL: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Ordonnanz offizier&oldid=64557083 (Abgerufen: 20. November 2009, 19:00 UTC)
[06] Jasta ist ein militärisches Kürzel für Jagdstaffel.
[07] 31. Juli 1917 bis 6. November 1917
[08] 19 Abschüsse laut „Military Art Archives“, 20 Abschüsse laut Fokker D VII Aces of World War 1, Teil 2 von Norman Franks, Greg Van Wyngarden und 24 Abschüsse laut Flieger-Album.de.
[09] AUS: Seite „Königlicher Hausorden von Hohenzollern“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 17. November 2009, 10:46 UTC. URL: http://de.wikipedia.org/w/index.php? title=K%C3%B6niglicher_Hausorden_von_Hohenzollern&oldid=66920649 (Abgerufen: 24. November 2009, 19:27 UTC)
sonstige Quellen:
Vita: "Flugzeugführer im 1. WK", 1994. Aunb.; siehe auch Quelle: Publikationen der Stiftungen Schmidt/Klett online auf der Neunkircher Website.
07.12.2010 Dr.Otto Schmidt - ein letztes Mal: Einen Großteil seines Lebens wurde schon im Artikel "Dr. Otto Schmidt" - den dieser neue Artikel komplettiert rein den schon vorhandenen - wiedergegeben, daher wird hier auf eine ausführliche Wiedergabe seines kompletten Curriculum Vitae verzichtet und nur einige Ergänzungen geliefert.
Dr. Otto Schmidt war als Sohn der Inhaber der Schlossbrauerei in Neunkirchen (Saar) nie alleiniger Inhaber eben jener Brauerei gewesen, hielt aber mit rund 20 Prozent einen beachtlichen Anteil der Stammaktien. Nachdem die NAZIS im Reichsgebiet die Eichbaum-Werger Brauerei AG als "jüdischen Betrieb gesäubert" hatten und damit auch die Donnerbrauerei in Saarlouis - als linksrheinische Tochter dieser Brauerei - zum Verkauf stand, war es nach der Angliederung des Saargebietes an das Deutsche Reich, ein Leichtes, für den Kriegshelden des I. Weltkrieges, Dr. Schmidt, die Leitung über die Donnerbräu AG Saarlautern (auch Donner-Bräu AG Saarlautern ) inkl. der Inhaberschaft zu übernehmen - schließlich galt er als linientreu. Ein Punkt, den die Entlassung jüdischer Arbeiter und die Umsetzung allgemeiner Reichsvorgaben schon vor dem Saarstatut, noch unterstrichen. Auch verwundert es schon etwas, dass der Mann, der nie Brauereileiter sein wollte, sich von seiner in Wien befindlichen Kanzlei trennte, um nun die Donner-Bräu zu übernehmen. Aber schweifen wir nicht ab. Nach der Umbenennung der Stadt Saarlouis zu Saarlautern, übrigens eine reine Kontraktion von Saar(-louis) und (Frau-)lautern und keine Germanisierung - es fehlen jegliche Dokumente, die solche Thesen stützen würden -, der auch die Brauerei folgte, begann auch schon bald der Zweite Weltkrieg. Im Zuge der Kampfhandlungen wurde Dr. Otto Schmidt als Major (Reserve) der Luftwaffe eingezogen. Als solcher fiel er in Stuttgart-Echterdingen in den frühen Morgenstunden des 25.7.1944. Und auch um hier irgendwelchen Legendenbildungen keinen Vorschub zu leisten: als Inhaber und Leiter der Brauerei hätte er jederzeit die Freistellung als "unabkömmlich" erhalten können, woraus konkludent zu folgern ist, das er sich freiwillig zu den Waffen meldete. Erst 1944 scheint er dann doch diese Freistellung beantragt zu haben. In einer Zeit also, also die Zitadelle Saarlautern vor dem Fall stand, die alliierten Truppen an allen Grenzen des Reiches standen. Die "Unabkömmlichkeit" steht also im krassen Gegensatz zu den Gegebenheiten. Wo hätte er hingehen wollen? Nach Saarlouis in seine Brauerei? Dort wo der Kampf um die Zitadelle Saarlautern - so von Adolf Hitler bezeichnet - tobte, um Bier zu brauen? Oder vielleicht doch eher nach Österreich zu seiner Ehefrau? Ich persönlich finde es schon etwas befremdlich, das ein, von einem lokalen Heimatkundler als Held bezeichneter Mann, dem Reich in der Stunde der größten Not nicht mehr als Soldat im Kampfeinsatz zur Verfügung stehen wollte… aber wie immer: auch hierbei kann man geteilter Meinung sein. Direkt selbst einschränkend möchte ich hier nicht unerwähnt lassen: zu diesem Zeitpunkt war für jeden rational denkenden Menschen klar, dass der Krieg nicht mehr zu gewinnen ist, und das der Dienst fürs Reich wohl nur noch den Tod bedeuteten konnte.
28. Januar 2010 (phelan) Dissertation des Dr. Otto Schmidt vollständig im Aussteller IV des museum. academia wadegotia.
Artikel: Dissertation des Dr. Otto Schmidt
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