Vollzitat
(sk)
"Dieser positiven Entwicklung setzte der Erste Weltkrieg ein Ende. Der kriegsbedingte Absatzrückgang verschärfte sich nach 1918 durch die alliierte Besetzung des linken Rheinufers, wodurch die Brauerei von zahlreichen Kunden abgeschnitten wurde.
Eichbaum arrangierte sich schließlich mit dieser Situation, indem es eine strategische Partnerschaft mit der Wormser Werger-Brauerei-AG einging, die künftig den Bierabsatz links des Rheines übernahm. 1929 fusionierten die beiden Unternehmen zur Eichbaum-Werger-Brauereien AG. Diese Partnerschaft war die Basis dafür, dass die Brauereien gemeinsam die Zeit der Weltwirtschaftskrise durchstanden. Einziger Makel an der Fusion aus Mannheimer Sicht war, dass künftig in Worms der Sitz des Unternehmens war.
Trotz ihrer marktbeherrschenden Stellung in Mannheim hatte die Eichbaum im Dritten Reich zunächst weiterhin Absatzprobleme. Die Tatsache, dass ein beträchtlicher Teil des Grundkapitals von jüdischen Aktionären gehalten wurde, war Grund genug für öffentliche Stellen, die Brauerei bei der Vergabe öffentlicher Aufträge – etwa für die Truppe – solange auszuschließen, bis Anteile der jüdischen Aktieninhaber 1936 „arisiert“ wurden.
Nur langsam kletterten die Absatzzahlen nach oben – 1938/39 konnte erstmals wieder die 100.000-Hektolitermarke überschritten werden. Ein drastischer Einbruch des Ausstoßes kam mit dem Zweiten Weltkrieg. Fehlende Arbeitskräfte, vor allem aber die ständigen Luftangriffe wirkten sich verheerend aus und brachten die Produktion 1944/45 völlig zum Erliegen."
Von: http://www.mannheim.de/io2/browse/Webseiten/Stadtgeschichte/Mannheim_Momente/2004/eichbaum_brauerei_de.xdoc, zu letzt zugegriffen am 22. Oktober 2009
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