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Einleitung und erste Betrachtungen | 1898 bis 1914 | 1914 bis 1935 | 1936 bis 1945 | 1950 - 2009 | 2009
Donnerbräu im Dritten Reich und 2. Weltkrieg
Bilder aus der Saarlauterner Zeit der Brauerei - hier klicken...
Denn auch wenn das Reich umherging, bei einem gemütlichen Bier,
ließ man es sich auch damals gut gehn...
Intermezzo: Donnerbräu während des 2. Weltkrieges und kurz danach
Drei Dinge prägen die Brauerei in der Zeit des Dritten Reiches; einmal die Umbenennung der Stadt Saarlouis in Saarlautern, dem die Brauerei folgt und Donnerbräu AG Saarlautern heisst und zum anderen die Übernahme der Leitung durch Dr. Otto Schmidt bis 1944 und nach seinem Tod die Übernahme der Leitung durch seine Frau Else Schmidt-Klett.
Donnerbräu lag, wie auch der direkte Konkurrent, als solche sieht Claus Hoffmann-Güth09 die "Aktienbrauerei Merzig" (frühere Actienbrauerei Merzig, spätere Saarfürst Merzig) in seinem Buch an, in der so bezeichneten "Roten Zone" und wurde dadurch von den Evakuierungen 1939 und 1944 direkt betroffen. Dabei betont er aber ausdrücklich, dass dem ursprünglich kleiner Konkurrenten, also der db, während den Kriegsjahren der größere Erfolg beschienen war (vgl. Seite 133).
Was mich an der Aussage stört ist die Tatsache, dass er mit keinem Wort auf die Tatsache eingeht, dass sich db schon vor 1936, also dem Jahr des Saarstatuts, entschieden hatte, auf die Linie NAZI-Deutschlands einzuschwenken und damit später als linientreu galt, die "Actienbrauerei Merzig" aber als jüdische Gründung natürlich recht schnell in den negativen Sog der sich neu etablierenden NAZI-Verantwortlichen geriet. Ein wirklich freier und fairer Wettkampf war das damals sicherlich nicht. Fairerweise sollte man an dieser Stelle natürlich nochmals daran erinnern, dass die Donnerbräu 1922 durch die Wormser Werger Brauerei übernommen worden war, diese 1929 zur Eichbaum-Werger-Brauereien AG fusionierte und somit spätestens seit 1933 als linientreu galt. Sprich: hier wurde auch schon massiver Druck auf die im eigentlich noch freien Saargebiet befindliche Brauerei durch den Mutterkonzern ausgeübt und es war nicht unbedingt die Meinung der (kompletten) lokalen Leitung.
Für die db gab es nach dem Saarstatut von 1936 zwei wichtige Termine. 1938, das Jahr in dem Otto Schmidt-Klett die db übernahm und als hochdekorierter Pilot des 1. Weltkrieges die Wegener-Grundproblematik beseitigte, sowie 1944, das Jahr in dem er starb und die Geschäfte von Else Schmidt-Klett mehr oder weniger alleine weitergeführt worden sind.
Kommen wir aber auf die Jahre 1939 und 1944 zurück. Evakuierungen bedeuten immer Stillstand. Schlechte Zeiten also für die Brauerei resp. natürlich alle Brauereien in der Zone mit einhergehenden wirtschaftlichen Rückschlägen. Wobei der Ausstoß der Donnerbräu mit angegebenen 40.000 - 45.000 Hektolitern dem Vorkriegsniveau entsprach. Leider findet sich bei Hoffmann-Güth keine Angabe woher er die Zahlen hat, oder ob sie auf Vermutungen basieren. Gesichert ist jedoch auch Ende des 2. Weltkrieges die Herstellung von Dünnbier.
Die direkte Nachkriegszeit:
1949 Inbetriebnahme der neuen Flaschenfüllanlage, Wiederaufbau eines zerstörten Lagerkellers (vgl. Seite 170)
1952 db befand sich nach Claus Hoffmann-Güth wieder "auf der Höhe der Zeit"
zu: Donnerbräu und Linientreue
Eine sicherlich nicht schöne Episode greift Gerhard Paul in seinem Buch "Deutsche Mutter, heim zu Dir!: warum es misslang, Hitler an der Saar zu schlagen : der Saarkampf 1933-1935" (erschienen im Bund-Verlag, 1984) auf: "Die Saarlouiser Brauerei und die Homburger Karlsberg- Brauerei setzten nach einem Bericht der -Volksstimme- ihre Wirte unter Druck, keine Säle mehr an ... " Ja Sie ahnen richtig. Es hat etwas mit den Judenprogromen zu tun. Aber lesen Sie bitte das Buch selbst. Diese Seite hier soll wie gesagt Spaß machen und deshalb möchte ich hier gar nicht erst damit anfangen. Sagen wir es kurz so: da wo Licht ist, gibt es auch Schatten.
nächste Kapitel: 1950 - 2009: Erneute Übernahme, Umfirmierung zur Donnerbräu GmbH Saarlouis und das Ende der Donnerbräu
Quellangaben:
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01 AUS: Seite „Brauerei“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 2. Oktober 2009, 23:20 UTC. URL: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Brauerei&oldid=65164127 (Abgerufen: 4. Oktober 2009, 19:47 UTC) |
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02a vgl. Schu und: SZ-Artikel "Beliebter Gerstensaft aus Saarlouis" von Frauke Scholl "... Oskar Tobias, Wilhelm Siegfried, Otto Schmidt, Else Schmidt..."; sowie IN: Verzeichnis der deutschen Aktiengesellschaften (1943 u. 44) |
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02b vgl. Neunkirchen.de, KW 12 |
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02c vgl. Handbuch der Deutschen Aktiengesellschaften, Band 49, Teil 3. Veröffentlicht 1944. |
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02 Ergänzung P. Wagner [Son, 04.10.09] |
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03 Chronik St. Ingbert |
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04 Deutsprachige Wikipedia, Artikel "Karlsberg Brauerei", zuletzt zugegriffen am 04.10.2009. |
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05 International directory of company histories, Band 41. Tina Grant. Verlag St. James Press, 2001. S.222. |
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05a http://wapedia.mobi/de/Walsheim_(Gersheim), zuletzt zugegriffen am 09. Oktober 2009 |
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06 Benennung gesichert vor 1841; vgl. H. J. Schu, Seite 72 |
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06a vgl. Kriegsschicksale deutscher Architektur: Verluste, Schäden, Wiederaufbau ... - Seite 1081von Hartwig Beseler, Niels Gutschow, Frauke Kretschmer - 1988 |
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07 vgl. Patrick Gross |
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08 vgl. "Chronik der Stadt Saarlouis, 1680-1980: e. chronolog. Bericht über d. Entwicklung d. Festungsstadt", Autor H. J. Schu, Verlag Saarbrücker Druckerei u. Verl., 1980. ISBN 392164626X, 9783921646267, Länge 160 Seiten. |
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08a "Die Presse des Saargebiets und ihr Kampf gegen die französischen Annexionsbestrebungen in den Jahren 1918 bis 1925", Eugen Wagner, Saarbrücker Druckerei und Verlag, 1933. Seite 39. |
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09 vgl.: "Die Entwicklung der Karlsberg Brauerei, 1918-1992: vom einfachen Mittelstandsbetrieb zum Unternehmensverbund im Spiegel der Regionalgeschichte und im Vergleich zur Branchenentwicklung", Autor Claus Hoffmann-Güth. Verlag SDV, 1998. ISBN 3930843323, 9783930843329, Länge 413 Seiten. |
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09a wie 09 - Seite 77 ff. |
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09b Seite „Geschichte des Saarlandes“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 15. Oktober 2009, 13:27 UTC. URL aufrufen: (Abgerufen: 17. Oktober 2009, 05:05 UTC) |
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10 vgl.: Schu s.o., "Handbuch der Deutschen Aktiengesellschaften, Band 49, Teil 4" (Verlag Hoppenstedt, 1944) sowie "150 Jahre Stadt St. Ingbert (1829-1979) : eine Festschrift aus Anlass des 150. Geburtstages der Stadtverwaltung St. Ingberts", Autor Werner Hellenthal. Veröffentlicht 1979. und vgl.: SZ-Artikel "Beliebter Gerstensaft aus Saarlouis" von Frauke Scholl |
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11 vgl. Aufzeichnungen Alfons Sohne |
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12 AUS: Seite „Eichbaum-Brauereien“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 11. September 2009, 09:21 UTC. URL: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Eichbaum-Brauereien&oldid=64390344 (Abgerufen: 4. Oktober 2009, 19:55 UTC) |
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13 vgl. SZ-Artikel "Als in Saarlouis noch Bier gebraut wurde", von Johannes A. Bodwing: "Dazu kamen Eiszubereitung, Fassschwenkhalle, Stallungen, Schreinerei, Maschinen- und Lagerräume." /VF |
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13a "Von der ländlichen Festungsstadt zur bürgerlichen Kleinstadt: Stadtumbau zwischen Deutschland und Frankreich : Landau, Haguenau, Selestat und Belfort zwischen 1871 und 1930". Band 49 von Geschichtliche Landeskunde, Peter Heil. Verlag F. Steiner, 1999. vgl. Seite 14: "Gleichzeitig war der sogenannte Bahnhof von Saarlouis jenseits der nicht überbrückten Saar im Nachbarort Fraulautern gelegen und nur schwer, auf jeden Fall ..." |
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13b Seite „Dünger“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 27. September 2009, 09:52 UTC. URL: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=D%C3%BCnger&oldid=64962110 (Abgerufen: 12. Oktober 2009, 15:06 UTC) |
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14 Bildquelle: Das obige Bild ist ein Bierdeckelausschnitt vermutlich von Bierdeckelsammler.de. SZ-Zitat VF: "Aber nicht, weil das Wasser ... sondern der Preis". |
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15 vgl. SZ Artikel "Beliebter Gerstensaft aus Saarlouis" von Frauke Scholl. |
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16a vgl. 15: "Heute sind von der alten ... zu sehen." |
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