Biersorten der Donnerbräu AG / GmbH
Biersorten: donner-bier Bockbier | donner-bier Export | donner-bier Pils | donner-bier "Saarlouiser Neger"
Entwicklungen: donner-bier "Wichtige Grundlagen" | donner-bier war Flaschenbier | donner-bier wird Dosenbier
siehe auch: Bierbrauen - wichtes Hintergrundwissen, Brauerpech, Kühlschiff
Saarlouiser Neger
Saarlouiser Neger
"- woher das nur seinen Namen hat... hier mal ein Erklärungsansatz ohne Quelle, also Theoriebildung! Danke Anne :-)
"Die Besetzung des Saargebietes durch französische Kolonialtruppen, angeblich vor allem aus Nordafrikanern bestehend, aber auch die vertragsgemäße Ausbeutung des saarländischen Kohle- und Stahlreviers sowie deutschnationale Propaganda bestärkten die Saarländer im Wunsch, ins Deutsche Reich zurückzukehren. Alle saarländischen Parteien unterstützten das bis 1933. Zur Frage der Kolonialtruppen wiesen die Franzosen nach, dass diese Soldaten viel weniger als Weiße an Vergehen beteiligt waren." - Seite „Geschichte des Saarlandes“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 15. Oktober 2009, 13:27 UTC. URL aufrufen: (Abgerufen: 17. Oktober 2009, 05:05 UTC) "
Ohne Dir zu nahe treten zu wollen, erlaube ich mir darauf hinzuweisen, dass der "Saarlouiser Neger" wohl um 1950 auf den Markt kam und auch die 1960er Grenze überschritt. Denn ein Bier mit dem Namen und dem Logo hätte die Jahre 1936-1945 niemals überstanden. Damit ist die sicherlich nette Assoziation von oben wohl leider hinfällig. Sei mir aber ob dieser Feststellung bitte nicht böse, ich finde deine Mühe klasse. cheers phelan
Auch wenn ich es selbst nie getrunken habe - bin Baujahr 1974 - handelte es sich wohl um ein Bier, dass mit obergäriger Hefe hergestellt worden ist, analog z.B. Alt, Kölsch, bayerisches Weiß- oder Weizenbier und natürlich Assoziationen zu dem beliebten Malzbier (Patent 1931) weckt.
Wobei mich persönlich, vom ersten Blick auf das Bild, der Zusaz "mit Süsstoff gesüsst" irritierte, da ich das nicht in Einklang mit dem deutschen Reinheitsgebot bringen konnte.
Aber - wie immer hilft die Wikipedia weiter: "Seit dem Jahr 1960 darf Malzbier mit Zuckerzusatz nach einem Urteil des Bundesgerichtshofes nur unter dem Namen „Malztrunk“ vertrieben werden, da es in Bayern nach dem Bayerischen Reinheitsgebot verboten war, Bier mit Zuckerzusatz herzustellen. Bekannte Marken sind Vitamalz und Karamalz. Es gibt allerdings noch einige wenige echte Malzbiere, beispielsweise das „Koch'sches Malzbier“ der Kölner Brauerei Schwartz KG, das einen Alkoholgehalt von 2,0 % aufweist.".
Abschliessend sei nur noch erwähnt, dass ich die Brauerei heute noch erleben möchte, die auf Grund einer wie auch immer gearteten Intention (wohl Färbung, hist. Hintergrund) ihr Bier so bezeichnen würde. Die Brauerei müsste sicherlich keine Werbung mehr machen. Der Aufschrei durch die Nation wäre enorm genug.
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Ok reine Theorienbildung, was jetzt folgt: aber da wir hier gerade als zwei Medienmenschen zusammensaßen, haben wir uns überlegt, welchen Marketingzweck die Verwendung von Farbe und Name haben konnte. Denn in der Werbung geschieht ganz selten etwas zufällig. Der bräunliche Grundton erinnert etwas an Schokolade, also etwas süßliches. Wieso süß? Es gibt doch auch Bitterschokolade. Ja, aber betrachtet man das Zeitfenster und den Namen, kommt man schnell auf alliierte Truppen. Und deren Geschenke, vor allem an Kinder bestanden häufig aus ihren Schokoriegeln der EPas. Und damit hätten wir auch eine nachvollziehbare Erklärung der Logo-Bild-Marke, die ja positive Assoziiationen hervorrufen soll.
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Beachten Sie vor allem den Zusatz unter "Ein gehaltvolles Süßbier": links "mit KÜNSTLICHEM SÜSSTOFF GESÜSST", rechts "mit SÜSSTOFF GESÜSST".
Süsstoff, damit dürfte wohl u.a. das Saccharin von Constantin Fahlberg gemeint sein, dass 1885 auf den Markt kam und lustiger weise 1900 durch die Zuckerindustrie unter Apothekenzwang gestellt wurde. Hintergrund war der Konkurrenzdruck von Süsstoff auf den Zucker. Nachweislich ersetzten Süssstoffe in beiden Weltkriegen den immer knapper werdenen Zucker.
Wobei das linke Schild für einen synthetisch hergestellten Ersatzstoff verweist, das rechte Schild auf einen natürlich vorkommenden Ersatzstoff. So oder so wird Saccharose im Spiel gewesen sein.
PS: Das man gerade im Saarland in den beiden Notzeiten Zucker u.a. auch aus Zuckerrüben gewann, muss man ja nicht extra aufzählen.
Das Donner-Spezial: Bier mit Süßstoff. Halt das, der - "Saarlouiser Neger".
oben: "Ein gehaltvolles Süßbier / Mit Süsstoff gesüsst / Aus der Donner-Brauerei Saarlouis"
unten: "Donner-Bräu mit Süsstoff gesüsst"
Nachtrag „Saarlouiser Neger“
Bild: „DER WALSHEIM NEGER – WALSHEIM BRAUEREI A.G. WALSHEIM BAYERN“. KUNSTDRUCK AUS FRANKREICH, ERWORBEN 2009, Eingescannt und freigestellt 2009.
Ein anderer Erklärungsansatz für den „Saarlouiser Neger“ ist natürlich wieder mal die Walsheim Brauerei und deren exzellenter Ruf in Frankreich.
Diese produzierte (spätestens seit 1929 den „Walsheimer Neger“) „die Biersorte Walsheimer Neger bereits vor 1918“ (Quelle Klaus Scholz; Verweis auf Bierglas mit Schriftzug und Jahresangabe; eingegangen 15.02.2010). Um die Namensgebung dieses Bieres zu verstehen, muss man zwei Dinge wissen.
Einmal war das Saargebiet damals von Frankreich besetzt, die NAZIs konnten noch nicht auf eine solche Namensgebung reagieren, und zum anderen war Walsheim stolz auf seine bayrische Tradition, was sich auch auf Bierdeckeln, Etiketten und Plakaten deutlich zeigte.
„Neger“ konnte, vor allem in Bayern und Tirol, als Begriff zwar eine Bevölkerung unserer schönen Erde kennzeichnen, aber halt auch ein Bier. Und zwar ein Mischbier oder korrekter Biermischgetränk, das aus Weizenbier und Cola bestand. Heute bezeichnet man es im Saarland meist als „Schuss“ oder „Gespritztes“. Jeder, der schon mal ein Colabier getrunken hat, weiß, dass der Anteil der Cola recht unterschiedlich sein kann und ggf. auch mal 50-50 beträgt.
Nachdem die Walsheimer Brauerei Insolvenz anmelden musste, bot sich hier für die Saarlouiser Brauerei eine gerade zu ideale Gelegenheit auch einen Neger herzustellen – den „Saarlouiser Neger“. Da dieses Bier sehr schwach und zu dem auch noch gesüßt war, bleibe ich aber bei meiner Kategorisierung Richtung Malzbier, möchte aber auch Anne nochmals meinen Dank aussprechen. Denn erst durch ihre Hypothese bzgl. Weimarer Zeit (siehe vorher) und einen kräftigen Stoß von Erika Neumann wurde ich quasi mit der Nase auf den „Walsheimer Neger“ gestoßen.
2x Saarlouiser Neger in anschaulicher Größe und besserer Qualität. Leider erst jetzt dazu gekommen die beiden Etikette einzuscannen. Aber wie heisst es doch so schön: "Besser später als nie".
Sammlung EN.
Bildquelle: 2.jpg; Commons Wikimedia; Bilder sonstige rmkp und athull.
Text zu Malzbier stammt aus: Seite „Malzbier“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 13. September 2009, 21:34 UTC. URL: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Malzbier&oldid=64481800 (Abgerufen: 19. Oktober 2009, 09:39 UTC)
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